Dienstag, 26. Mai 2009

Christian Struwe

Und wenn sie nicht gestorben sind…- Das Ende der unendlichen Geschichte
Ein Film von Barbara und Winfried Junge

Inhaltsangabe des Teilkapitels „Christian Struwe“

Der Film ist Teil einer Langzeitdokumentation mit dem Namen „Kinder von Golzow“, die 1961 vom Regisseur Winfried Junge gestartet und erst 2007 beendet wurde. Er begleitete mehrere Kinder einer Grundschulklasse aus Golzow im Oderbruch über diesen Zeitraum hinweg und präsentierte seine Ergebnisse in mehreren Filmen.
Der Teil „Und wenn sie nicht gestorben sind…- Das Ende der unendlichen Geschichte“ aus dem Jahre 2006 enthält Material über die Charaktere Winfried Jerchel, Christian Struwe, Ilona Müller und Jürgen Fröhlich, dessen Interviews und Schulszenen gezeigt werden.
Christian Struwe besuchte seit ca. 1965 die Golzower Schule. Nach der Schule wurde er aufgrund seiner Gehbehinderung ausgemustert und erhielt einen Ausbildungsvertrag als Landmaschinenschlosser.
Auf einem Klassentreffen 1975 erzählte Christian über sein Familienleben und seine Gründe zu heiraten: Die Bequemlichkeit und der Einfluss seines Großvaters seien dabei wichtige Kriterien gewesen. Zu dieser Zeit wohnte er bereits mit seiner Ehefrau, die eine Tochter von ihm erwartete, in Mecklenburg- Vorpommern.
Seine Ziele, sich zum Ingenieur zu qualifizieren und ins Ausland zu gehen, wären durch die Familie nicht mehr möglich gewesen. Dennoch hätte er die Hochzeit nicht bereut, weil er bereits genug von seinem Leben genossen hätte.
2005 wurde Christian mit seiner zweiten Frau Monika Struwe bei seinem Vater interviewt. Christian war seit 1985 mit seiner Frau zusammen, die er 1989 heiratete. Mit der Handelsvertreterin aus Berlin hat er einen Sohn Kevin, mit dem sie seit 1990 in Hellersdorf bei Berlin leben.
Ein Hauptgrund für Christians Trennung von seiner ersten Frau wäre der Wohnort gewesen, da ihm das Leben an der Küste nicht zusagte. Seine Tochter aus der ersten Ehe lebte zu der Zeit in Wismar und hat bereits ebenfalls eine Tochter, mit der Christian jedoch nur selten Kontakt habe.
Ein letztes Mal wurde Christian bei seiner Arbeit als Hausmeister in der Kreditanstalt für Wiederaufbau interviewt. Da auch nach der Wende sein Arbeitsplatz gesichert war, habe er die Deutsche Einheit als keine große Umstellung empfunden. Außerdem war er der Meinung: „Die DDR hat auch gute Sachen gemacht“ und „Im Großen und Ganzen haben wir ja auch alles gehabt“. Aus dem Interview lässt sich letztendlich ein leichtes politisches Desinteresse erkennen, das ihn weder als überzeugten DDR- Bürger, noch als Einheitsgegner erscheinen lässt.

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