Donnerstag, 28. Mai 2009

Dieter Finger

Ein Mensch wie Dieter – Golzower. 2000
Ein Film von Barbara und Winfried Junge

Buch und Regie: Barbara und Winfried Junge
Erscheinungsjahr: 2000
Kamera: Hans-Eberhard Leupold, Harald Klix u.a.
Published & Copyright by absolut medien
Länge: 122 min

Der Film „Ein Mensch wie Dieter – Golzower“ ist Teil einer Langzeitdokumentation mit dem Namen „Die Kinder von Golzow“, die 1961 von Regisseur Winfried Junge gestartet und erst 2007 beendet wurde. Er begleitete mehrere Kinder einer Grundschulklasse aus Golzow im Oderbruch über diesen Zeitraum hinweg und präsentierte seine Ergebnisse in mehreren Filmen.
Hauptfigur des Films ist Dieter Finger, geboren am 27.08.1953. Sein Leben hat Winfried Junge über einen Zeitraum von 1961 bis 1999 aufgezeichnet. In verschiedenen Unterkapiteln wird Dieter vorgestellt und sein Leben über begleitet. Doch die Dokumentation startet nicht mit dem ersten Schuljahr. Sie beginnt mit einem Besuch bei Dieter in Libyen im Jahr 1988. An dieses Dreivierteljahr seines Lebens wird Dieter später mit leuchtenden Augen zurückdenken. Dieter, der immer vom Reisen geträumt hat, durfte zum Arbeiten nach Libyen reisen.
Erst danach wird Dieters Leben chronologisch ab der ersten Klasse dargestellt. In Abständen von ein bis drei Jahren führt Winfried Junge Interviews mit Dieter und seiner Familie, stellt auch einmal 1994 die 17-jährige Tochter Dana vor.
Dieters Leben ist unter anderem geprägt von dem Wunsch zu reisen, den er in der DDR nur bedingt verwirklichen kann. Als aktiver Blondschopf langweilt er sich viel im Unterricht und verlässt die Schule bereits nach der achten Klasse, um eine Lehre als Zimmermann zu beginnen. Danach meldet er sich freiwillig zum Militär und möchte anschließend zur Handelsflotte. Doch das gelingt ihm nicht und so bleibt er Zimmermann, arbeitet aber auch im Ausland wie in Libyen oder der BRD.
Mit seiner Frau Anita, die er 1977 heiratet, hat er drei Kinder.
Die Kamera begleitet die Familie in Alltagssituationen z. B. bei der Arbeit von Krankenschwester und Altenpflegerin Anita, bei neuen Zukunftsplänen und –hoffnungen wie nach der Wende bei einem Firmengründungsseminar und in Krisensituationen, als 1997 das Haus der Familie in Reitwein vom Hochwasser bedroht ist.
Immer wieder werden Rückblicke und Bilder aus den Kindertagen eingespielt, so zum Beispiel bei seiner Hochzeit das Bild des zwölfjährigen Dieter, der fragt, warum man eigentlich heiraten muss.
Die Dreharbeiten wurden 1999 auf Wunsch von Dieter beendet.
Von Mariessa Stademann

  • http://www.kinder-von-golzow.de/
  • Winfried und Barbara Junge (Hrgs.): „Lebensläufe - Die Kinder von Golzow - Bilder - Dokumente - Erinnerungen“, Schüren Verlag, Marburg, 2004.
  • PROGRESS Film-Verleih GmbH: „Presseinformation: Ein Mensch wie Dieter - Golzower“, Burgstraße 27, 10178 Berlin.

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